100 Jahre Frauenbund Prüm

Spiritueller Impuls und meditativer Tanz zur Schöpfungszeit,                        ,  Sonntag, 08. Oktober, 17 Uhr, Haus der Kultur - Konvikt, Kapelle

Der Frauenbund Prüm hatte alle interessierten Frauen eingeladen um "Gelebte Frauenspiritualität"        in Gemeinschaft... zu entdecken, in die Kapelle im Konvikt eingeladen und Marita Mosbach-Amrhein konnte rund 30 Besucherinnen herzlich begrüßen. 

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Marita Mosebach-Amrhein begrüßte im Namen des Frauenbundes rund 30 Gäste und Mitglieder und hieß alle herzlich willkommen zu dieser Veranstaltung zur Schöpfungszeit. Seit vielen Jahren engagiert sich der Frauenbund Prüm für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Die Verwirklichung dieser Ziele ist nur möglich bei gleichzeitiger sozialer Gerechtigkeit in der Welt.

Die heutigen „Impulse zur Schöpfungszeit“ sind Teil unserer Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläumsjahres 100 Jahr Frauenbund Prüm. Sie schließen an, an unsere Fastenaktionen mit Fastenfrühstück und Spendensammlungen für Frauen und Kindern in aller Welt, an Aktionen zum Thema “nachhaltige Kleidung und Textilien“, Regionaler Einkauf und fairer Handel, Vermeidung von Plastik und –Verpackungsmüll mittels selbst genähten Stofftaschen, Brotbeuteln usw.

Dazu gehören aber auch zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Frieden, internationale Verständigung und interreligiöser Dialog. Im zentralen Gottesdienst der diesjährigen Schöpfungszeit in Bremen wurde das Thema der Bremer Stadtmusikanten aufgegriffen. So unterschiedlich diese 4 Tiere sind, so haben alle doch den selben Wunsch: sie möchten leben. Genau das wollen alle Menschen unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Religion und Nationalität.

Wir wollen unseren Beitrag leisten, das zu erreichen. Dazu müssen wir uns immer wieder besinnen, was eine jede von uns in ihrem Alltag dazu tuen kann. Ebenso sollen wir danken für alles, was uns geschenkt ist und die Fülle unseres Lebens dürfen wir feiern.

 

Marlies Binias las die Einführung: "Damit ihr das Leben in Fülle habt"

Hier ein kleiner Auszug...

Was es bedeutet, ein erfülltes Leben zu haben oder wie man danach strebt, das ist stets individuell zu betrachten. Eine „Fülle“ im Leben kann sich auf Materielles beziehen oder auf das, was Geist und Herz erfüllt. Vielleicht auch auf beides.

Zur Ökumenischen Schöpfungszeit suchen wir nach Wegen, einen Einklang herzustellen zwischen unserer fordernden materialistischen Welt und unserem christlichen, konfessionsübergreifenden Auftrag, Gottes Schöpfung zu bewahren und sorgsam mit den in Fülle vorhandenen Ressourcen umzugehen. Unzweifelhaft ist, dass die Frage nach dem Gelingen der Schöpfungsbewahrung ganz oben auf der To-Do-Liste stehen muss, weil die Diskrepanz zwischen dem (vermeintlichen) Bedarf an materiellen Dingen und dem, was die Erde bieten kann, zunehmend größer wird.

 

Daher liegt es an uns, die Schöpfung zu bewahren, damit die Fülle ihrer reichen Schätze, die Gott für uns bereitgestellt hat, nicht sinnlos vergeudet wird. Dort, wo geraubt, geplündert und Natur und Tier geschadet wird, gilt es, dem Einhalt zu gebieten. Gleichzeitig dürfen und sollen wir dankbar dafür sein, welchen immensen Reichtum Gott in der Natur geschaffen hat und welche Schönheit und Wunder uns anvertraut sind. Das machen wir uns in der Ökumenischen Schöpfungszeit jedes Jahr aufs Neue bewusst...

Bremer Stadtmusikanten

Es waren einmal ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn, die sich zufällig trafen und vom gleichen Schicksal bedroht waren. Weil sie alt waren und Erwartungen nicht mehr erfüllen konnten, planten ihre Besitzer, sie wegzugeben, zu schlachten, zu erschießen oder zu ersäufen. „Was Besseres als den Tod findest du überall“, mit diesem wohl berühmtesten Satz des Märchens machen sich die Tiere auf, ein neues und besseres Leben in Bremen zu suchen und dort Stadtmusikanten zu werden. „Damit ihr das Leben in Fülle habt“, diese Zusage aus dem Johannesevangelium ist Ansporn und Ermutigung für so viele, die sich heute auf den Weg machen in ein besseres Leben. Migrantinnen und Migranten, denen in ihrer Heimat aus unterschiedlichen Gründen der Tod droht: weil ihnen aufgrund des Klimawandels die Nahrungsgrundlagen fehlen, weil sie aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt werden, weil in ihrem Land Krieg herrscht.

 

Die Gäste ließen sich von den verschieden meditativen Tänzen und von der heilsamen Kraft der Musik mit unterschiedlichen  Rhythmen unter Leitung von Maria Weber aus Schönecken inspirieren. Dabei handelt sich um einfache, ruhige oder auch beschwingte Kreistänze 

und bietet auch die Möglichkeit, in einer Gemeinschaft zu tanzen und sich mit anderen Menschen zu verbinden.

Es ist eine wunderbare Möglichkeit, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen und mehr Achtsamkeit und Harmonie in das eigene Leben zu bringen.

 

Mit vier Tanzeinlagen wurden die vorgetragenen Texte unterbrochen.

 

Das Märchen endet damit, dass die vier Tiere in dem Haus bleiben, aus dem sie die Räuber vertrieben haben. Sie kommen gar nicht bis nach Bremen. Sie haben die Fülle also anderswo gefunden und gar nicht da, wo sie sie erwartet hätten. „Damit ihr das Leben in Fülle habt“ ist eine Verheißung, die uns angesichts der anhaltenden Zerstörung der Schöpfung nicht so leicht über die Lippen kommt. In der diesjährigen Ökumenischen Schöpfungszeit  möchten wir als Christinnen und Christen deutlich machen: Wir haben eine Verantwortung gegenüber unserer Umwelt und als Geschöpfe. Wir sind mitschuldig daran, dass Menschen und Tiere andernorts ihre Lebensgrundlagen verlieren und es hier eine „Überfülle“ gibt. Wir wollen überlegen, was unserem Leben Fülle geben kann, ohne die Schöpfung auszubeuten, damit die Fülle auch andernorts bleibt. Es ist Zeit, umzukehren und die Fülle für alle Menschen.

 

Es folgte ein Schöpfungsgebet und einen Abschlußtanz.

        

Als Abschluss des schönen Nachmittag lud der Frauenbund zum Umtrunk und Begegnung ins 

Foyer des Konvikts ein.