KDFB in Stichworten:

Katholischer Deutscher Frauenbund  

 

Der Verband wurde 1903 gegründet. Ursprünglich war die Bezeichnung „christlicher Frauenbund“ vorgesehen. Die Frauen wollten auf der Grundlage christlicher Werte ihre Verantwortung in Kirche, Gesellschaft und Politik ausüben und für ihre Rechte eintreten. Das Preußische Vereinsgesetz verbot den Frauen jedoch jegliche politische Betätigung, den Zusammenschluss in Vereinen und das Recht auf  Versammlung. Die Frauen hatten nur die Möglichkeit unter dem Schutz der Kirche ihren Verband zu gründen. Die Bischöfe verlangten jedoch (unter anderem) die Änderung des Namens in „Katholischer Frauenbund“.  [1916 wurde der Name in "Katholischer Frauenbund Deutschlands (KFD)" geändert. Nach dem 1. Weltkrieg im Jahr 1921 wurde der Name wiederum in "Katholischer Deutscher Frauenbund (KDF)" geändert - aus Rücksicht auf die Zweigvereine der abgetretenen und besetzen Gebiete. 1983 setzt sich für "Katholischer Deutscher Frauenbund" die bis heute gültige Abkürzung KDFB durch. Aus https://www.frauenbund.de/wir-ueber-uns/bundesverband/geschichte-des-kdfb/ ]

Von Anfang an setzte sich der Katholische Frauenbund für Frauenrechte ein, aber erst 1908 mit dem neuen Reichsvereinsgesetz erhielten auch die Frauen das Versammlungsrecht und das Recht politischen Parteien beizutreten. Erst 1919 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. [In der Folge konnten die Frauen auch das Rederecht auf den Katholikentagen durchsetzen (1921), ein wesentlicher Schritt, auch in der Kirche Frauenrechte einzufordern.] An der Durchsetzung dieser Rechte waren christliche Frauen in erheblichem Maße beteiligt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden sie wiederum von den politischen Rechten ausgeschlossen.

Der KDFB steht bis heute für den Einsatz für Frauenrechte auf allen politischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Ebenen. Dafür ist der Frauenbund in fast allen wichtigen Gremien vertreten. Heute spielt dabei die Zusammenarbeit und Vernetzung christlicher Frauenverbände eine wichtige Rolle, sowie auch Kooperationen mit anderen Frauenverbänden.

Zweigverein Prüm:

Der Zweigverein Prüm wurde 1923 gegründet. In dieser Zeit traten die frauenpolitischen Ziele in den Hintergrund, weil es galt, der blanken Not, die überall herrschte, zu begegnen. Besonders zu nennen ist die 1930 eingerichtete „Volksküche“, die aus Spenden finanzierte, günstige Mittagessen bot, die Unterstützung der Schulspeisung und die Beschäftigung und Besoldung von Arbeitslosen.

In der NS-Zeit sank unter dem Druck der politischen Repressalien die Mitgliederzahl von 450 (1930) auf 80 Frauen (1934). Frau Maria Deppe leitete den Frauenbund Prüm in diesen schweren Zeiten von 1936 bis 1954, auch während des Krieges.

Zum 25-jährigen Jubiläum am 2. Juli 1948 gab es in Prüm noch keinen Versammlungsraum, der 200 Frauen hätte aufnehmen können. So wurden die Frauen mit Lastwagen nach Rommersheim gebracht. Mit viel Mut, Improvisationstalent und Engagement beteiligten sich die Frauen am Wiederaufbau sowohl ihres Vereins als auch der Pfarrei, der Kirche, der Stadt und des gesellschaftlichen und politischen Lebens.

Ein besonderer Höhepunkt der 50er Jahre war 1956 der Diözesantag, zu dem über 500 Frauen, darunter zahlreiche Gäste aus verschiedenen europäischen Ländern nach Prüm kamen unter dem Motto „Das Werden Europas“. Rednerin des Tages war Frau Dr. Helene Weber (eine der ersten Frauen, die in die Weimarer Nationalversammlung gewählt wurden, eine der „Mütter des Grundgesetzes“, Mitglied des Europarates).

1966 übernahm Frau Dr. Ursula Hansen den Vorsitz des Prümer Frauenbundes. Unter ihrer Leitung wurde die Bildungsarbeit zu einem Schwerpunkt der Vereinsarbeit. Zu den Themen gehören, neben familientypischen Aufgaben, Fragen der Gesundheit, politische Bildung, kirchlich- geistliche Themen aber auch allgemeine Themen aus Literatur, Musik u. a. [Für viele Frauen war das damals der erste Zugang zu einer Bildung, die über Lesen – Schreiben – Rechnen hinausging. Viele Frauen hatten keine höhere Schulbildung erhalten. Die blieb ihren Brüdern vorbehalten.] Dazu kamen oft hochkarätige ReferentInnen nach Prüm.

ab 1966:  Teilnahme am Weltgebetstag zusammen mit den evangelischen Frauen. Somit hat der KDFB Prüm sich schon frühzeitig in der Ökumene engagiert.

Weitere Projekte des KDFB Prüm: (Auswahl)

·       Beteiligung am Weltfriedenstag und am Friedensgebet,

·       Seniorenarbeit in der Pfarrei,

·       Mitarbeit bei diversen Aufgaben in der Pfarrei

·       Mitwirkung in Liturgie und Gottesdienst

·       Hauswirtschaftliche Bildungsveranstaltungen,

·       Caritassammlungen,

·       Küchenfeenball,

·       Gymnastik,

·       Neue Medien – Internet – Digitalisierung

·       Tradition und Brauchtum: Krautwischbinden

·       monatliche Frauenmesse: mit der Kollekte wurden seit 1985 unterschiedliche       regionale und internationale soziale Projekte unterstützt (aktuell: Familien in      

       Not, Caritas Prüm),

·       Gruppe der Alleinerziehenden Mütter und Väter,

·       Gruppe Mütter mit behinderten Kindern

·       Pilotprojekt „Frauen in der Lebensmitte“

·       Lebenscafé für Trauernde

·       Veranstaltungen zur „Woche des Lebens“

·       Tagesmütterbörse

·       Krankenhaus-Hilfsdienst (die „grünen Damen“)

·       diverse Veranstaltungen rund um Selbstbewusstsein und Frauengesundheit

       (aktuell: Seniorentanz, freies Tanzen Achtsamkeitsabend…)

·      diverse Studienreisen (Würzburg, Lüneburger Heide, Erfurt, Dresden Berlin,          München, Barock-Straße…..)

·      gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhass: div. Veranstaltungen zum            Thema Integration (aktuell: Treffen ausländischer Haushaltskräfte, Nationen an   einem Tisch… )

·     Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen: Selbstverteidigungskurse, Vorträge, (aktuell: 23.11.18, Gebetszeit: Gewalt in engen sozialen Beziehungen)

·     Eine Welt (aktuell: Fastenfrühstück / Fastenaktion, Fairer Handel: 7 Wochen mit  Produkten aus der Region und aus dem fairen Handel, Zielland der Spendenaktion  2018: Indien)

·   Schöpfung bewahren (aktuell: - Erntedankgottesdienst und Frühstück, -        Wanderungen auf dem Weg des Friedens

Einige der genannten Projekte wurden vom KDFB ins Leben gerufen und schließlich selbständig oder von staatlichen Institutionen übernommen. Das zeugt von der Kraft und Nachhaltigkeit unserer Arbeit. Andere Projekte sind ausgelaufen, weil der Bedarf sich verändert hat.  Wir sehen es als unsere Aufgabe, immer wieder aufs Neue aktuelle Bedürfnisse aufzudecken und dazu Projekte zu entwickeln.

Um diese Aufgabe auch in Zukunft erfüllen zu können, freuen wir uns, wenn Frauen sich mit ihren Talenten bei uns einbringen, sei es als Referentinnen, Kursleiterinnen, in unserem Arbeitskreis (Planung und Durchführung von Projekten) oder projektbezogen bei einzelnen Aktionen. Jede Frau, die sich engagieren möchte, Ideen umsetzen möchte oder einfach nur „dabei sein“ möchte, ist herzlich willkommen.

Weitere Daten:

Vorsitzende ab

1923 -   1926 Frau Heider

1926  -  1928 Frau Spoo

1928 -  1930 Christel Mangold   

1930 -  1934 Frau Krings

1934  - 1936 Christel Mangol

1936 - 1954  Maria Deppe

1954 – 1966 Anna Hansen

1966 – 1986 Dr. Ursula Hansen

1986 – 1994 Ursula Holzhäuser

1994 – 2002 Beate Born

2002 – 2010 Martha Trost

2010 – 2014 Leitungsteam: Martha Trost, Agnes Peters, Marlies Binias, Maria                             Metrich, Rita Leufgen, Ingwelde Schmitt-MarkensChrista Schweyen, 

2014 – 2016 Leitungsteam: Martha Trost, Maria Metrich, Marlies Binias

seit 2016 Leitungsteam: Marlies Binias, Maria Metrich, Marita Mosebach

Geistliche Beirätin: seit 1998 Petra Schweisthal

 

Mitglieder: 90 

Einzugsbereich: überwiegend Stadt Prüm, zunehmend auch aus den Dörfern der Umgebung